Sich aus dem Schatten der Großen zu lösen ist nicht immer leicht, auch nicht in der Musik. Licht und Schatten nebeneinander zu erleben kann hingegen besonders reizvoll sein. Wer stellt hier wen in den Schatten? Clara Schumann beispielsweise stellt ihren Mann Robert zu Lebzeiten in den Schatten, womit dieser nur schwer zurechtkommt. Glasunow wiederum steht im Schatten Tschaikowskys. Und Robert Volkmann? Er gilt zeit seines Lebens als hoch geschätzter Komponist, steht jedoch im Schatten seiner persönlichen Freunde Schumann und Brahms. Doch den Vergleich mit den „Großen“ seiner Zeit braucht er keinesfalls zu scheuen. Er ist nicht nur ein produktiver Komponist, sondern mehr als 35 Jahre Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Über den 16-jährigen Glasunow, der dem russischen Komponistenkreis „Mächtiges Häuflein“ angehört, prophezeit Borodin: „Dieser Junge wird uns noch alle in den Schatten stellen“.
R. Volkmann (1815–1883) Ouvertüre zu Shakespeares Richard III op. 68
A. Glasunow (1865–1936) Violinkonzert a-Moll op. 82
R. Schumann (1810–1856) Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Fabiola Kim I Violine
Daniel Cohen I Leitung